Küche für Gruppenarbeit mit suchterkrankten Menschen

Blaues Kreuz Diakoniewerk, Märkischer Kreis, 2022

„Küche für Gruppenarbeit mit Menschen mit Suchterkrankung"

Das Ambulant Betreute Wohnen bietet eine langfristige intensive Betreuung für chronisch mehrfach beeinträchtigte suchtkranke Menschen an. Wir betreuen Menschen, die in ihrer eigenen Wohnung leben, jedoch aufgrund ihrer Suchterkrankung alleine nicht mehr zurechtkommen. Wir bieten ihnen Beratung, Begleitung und Unterstützung in der Gestaltung des Alltags und suchen gemeinsam nach neuen Wegen.

Weitere Angebote des Trägers:
Wöchentliche Freizeitaktivitäten mit Ausflügen, Spielen, Museumsbesuchen, Grillen etc., jährlich mehrtägige Freizeiten.

Verankerung des Projektes in den Angeboten des Trägers:
Die neue, geräumige Küche mit Backofen, Herd, Kühlschrank und Mikrowelle wird für Gruppenangebote wie Kochgruppe und Frühstückstreffen sowie für gemütliches Kaffeetrinken bei Einzel- und Gruppengesprächen genutzt.

Anzahl der Teilnehmer*innen:
4-6 Klient:innen, die sich aktiv an den Umbauarbeiten der neuen Büroräume und an der Installation der Küche beteiligten.
Ca. 30 Klient:innen aus der näheren Umgebung, die neben der Kochgruppe an diversen Gruppenveranstaltungen teilnehmen oder Unterstützung, Gespräche und Kontakte suchen.

Situation zu Beginn des Projektes:
Wir betreuen suchtkranke Menschen, die zum Teil bereits suchtmittelfrei, zum Teil noch nicht suchtmittelfrei leben. Einige leiden unter einer Sozialphobie, sie ertragen es kaum, sich länger in Gruppen aufzuhalten. Viele haben es verlernt zu kochen, oder es fehlt ihnen an Antriebskraft, sich etwas zu Hause zu kochen. Sie achten nicht auf gesunde Ernährung. Sie leben von Dosen- und anderen Fertiggerichten.

Projektziele:
Training der sozialen Kompetenz wie Kompromissbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit Gemeinschaftserlebnisse
Förderung der Potentiale und Fähigkeiten in Bezug auf haushaltsbezogene Tätigkeiten
Verbesserung der Belastbarkeit
Bewältigung von Antriebsstörungen, Interesselosigkeit und Depressionen
Einüben von gesunder Ernährung
Verbesserung der Gesundheit
Erleben von Selbstwirksamkeit bei der Planung von Mahlzeiten, beim Einkaufen und Kochen
Stärkung des Selbstbewusstseins durch Erleben von Selbstwirksamkeit
Stärkung des Abstinenzwillens und der Abstinenzfähigkeit
Steigerung von Lebensfreude

Leitung:
1 Diplom-Heilpädagogin, die den Einbau der Küche begleitete
2 Betreuer:innen (Assistenzkraft, Sozialarbeiterin), die die Kochgruppe leiten
Weitere Betreuer:innen (Sozialpädagog:in, Sozialarbeiter:in, Erzieher:in, Assistenzkraft), die die Räumlichkeiten mit unseren Klient:innen zu Einzel- und Gruppengesprächen oder zum Spielen bei einem gemütlichen Kaffee oder Frühstück nutzen.

Aktivitäten:
Die geräumige Küche mit Backofen, Herd, Kühlschrank und Mikrowelle wurde von unseren Klienten mit großem Engagement und Eigeninitiative im Zusammenhang mit den Umbaumaßnahmen für die neu angemieteten Räumlichkeiten eingebaut.
Jeden Montag treffen sich vier bis zehn Klient:innen mit zwei Mitarbeiter:innen zum gemeinsamen Kochen. Auch größere Feiern finden hier statt wie Osterfeier und Weihnachtsfeier. Das Sommerfest mit 43 Teilnehmer:innen, das im Freien stattfinden sollte, wurde wegen schlechten Wetters kurzfristig in die neuen Büroräume verlegt. Unsere Klient:innen konnten für das Fest mit ihren Bezugsbetreuer:innen im Büro Salate vorbereiten und Kuchen backen.

Es finden spontane Frühstücksangebote statt sowie Gruppengespräche bei einem gemütlichen Kaffee. Drei Mal wöchentlich trifft sich eine Gruppe, die unter dem Motto „Sport gegen Sucht" zum Billardspiel einlädt und die Küche für ihre Versorgung mit heißen und kalten Getränken und Gebäck nutzt.
Die Küche bietet Raum für entlastende Gespräche und die Möglichkeit für Gesellschaftsspiele.

Die Räumlichkeiten sind Ausgangspunkt für Gruppenausflüge.